Samstag, 25. Februar 2012

25.o2.2o12

Drei Wochen ist der letzte Eintrag her ... Es dauert mitlerweile seine Zeit bis genug Dinge passiert sind die es wert sind hier geschrieben zu werden. Wir haben unseren Alltag in Kirinda und sind hier mitlerweile so gut eingelebt, dass viele Dinge schon zu normal sind um aufzufallen, anders als am Anfang ... aber ein paar Dinge gibt es doch, die euch vielleicht interessieren :)
Seit 2 Wochen sind nun auch die beiden 1o. Klassen in Kirinda angekommen, jetzt haben wir 7 Klassen, mit denen wir den Sportunterricht machen.
Der Stundenplan ändert sich aus allen möglichen Gründen dennoch jede Woche ... der Hauptgrund ist wohl, dass der Ruander an sich nicht gerade ein Organisationstalent ist :)


Der Englischclub läuft gut und wir freuen uns zu sehen wie die Schüler Step by Step besser und besser werden :) ... Außerdem haben begonnen, mit dem "Rosetta Stone" Programm zu arbeiten ... leider funktioniert das ganze aus verschiedenen Gründen noch nicht ganz so wie wir uns das vorgestellt hatten aber die Schüler sind begeistert und arbeiten gerne mit dem Programm ...
In der Woche ab dem 6.2. habe ich mit Ferdinand zusammen die Tochter seines Bruders im Krankenhaus in Kirinda besucht und wurde gleich mal für die nächste Woche zum Essen bei der Familie eingeladen :)
Am Wochenende bin ich dann aber erstmal nach Kigali zurückgefahren, Anja ist in Kirinda geblieben. Zurück bei Liane und Hannes fühlt man sich nach 5 Minuten bereits wieder wie Zuhause ... Ich treffe mich mit Eli im neuen "Kigali City Tower" wo es seit neuestem auch ein Bourbon Café gibt ... (bereits das 5. in der Stadt) ... solche Ausflüge tun zwischendurch einfach gut :) ... 
Am Montag geht es dann zurück nach Kirinda ... 
Das darauffolgende Wochenende bleiben wir dann in Kirinda, weil wir am Samstagabend auf dem Geburtstag von Fidelie eingeladen sind.
Wir erleben eine für unsere Begriffe recht eigenartige Geburtstagszeremonie, haben aber unseren Spaß :) Eingeladen ist der Schulleiter mit Frau und Kind, einige Lehrer und Schüler und Verwandschaft.
Um den niedrigen Wohnzimmertisch sitzen der Schulleiter, Fidelie und die beiden Schülersprecher, dahinter in Bankreihen der Rest der Gäste.
Anja, Ferdinand und ich werden von Fidelie gebeten den Service zu übernehmen ... zusammen mit einigen Frauen aus der Verwandschaft von Fidelie die allesamt nur Kinyarwanda sprechen und wir sind mit den Regeln der Bewirtung etwas überfordert :) Gottseidank kennt sich zumindest Ferdinand aus und sagt uns wer wann was wie bekommt ;) ...
Als die Gäste aufgegessen haben, die Geschenke überreicht und massenhaft Fotos gemacht sind sind innerhalb von 2 Minuten alle Gäste verschwunden ... nichts besonderes auf Ruandischen Festen.
Zurück bleibt die Verwandschaft, Ferdinand und wir beide ... Fidelie packt ihre CDs aus und wir tanzen noch ein bisschen miteinander und mit den Kindern ...


Sonntagnachmittag bin ich dann bei Ferdinands Familie eingeladen.
Wir laufen eine gute halbe Stunde von einem Hügel zum nächsten, vereinzelt kommen wir an ein paar Häusern vorbei ... die Leute schauen mich, sagen wir mal überrascht an ... hier kommt nicht alle Tage ein Muzungu (so werden alle Weißen hier genannt) vorbei :) ... Wenn ich dann das bisschen Kinyarwanda auspacke das ich mittlerweile kann sind sie meist ganz aus dem Häuschen und plappern munter drauflos ... da hilft dann nur noch nett lächeln ;) ...
Irgendwann kommen dann auf einmal 5 Kinder um die Ecke geschossen und ehe ich mich versehe hängen alle 5 an mir und reden mit mir, das einzige was ich verstehe, ist natürlich "Muzungu" ... gut wenn man jemanden dabei hat, der übersetzen kann :) ...


Dann erreichen wir das Haus, in dem Ferdinands Eltern zusammen mit seinem Bruder, dessen Frau und den Kindern wohnen ... Das Haus hat 2 Zimmer, Strom gibt es nicht ...
Die Familie begrüßt mich sehr herzlich und ich würde mich gerne direkt mit ihnen unterhalten, dafür reicht mein Kinyarwanda aber bei weitem nicht aus, Ferdinand muss also als Dolmetscher fungieren ... für das kleine Baby bin ich der erste "Muzungu" ... es sitzt auf meinem Schoß und hört nicht auf mich anzustarren :) Es gibt das typische Ruandische Essen ... Reis, Bohnen, Kartoffeln und Soße ... dazu Milch und Tee und als Nachtisch Bananen. Der Besuch ist schnell vorbei weil es beginnt zu dämmern und da es hier sehr schnell dunkel wird muss sich die Familie beeilen alles aufzuräumen ...
Sie begleiten uns noch ein Stück und bitten mich, nochmal zu kommen, bevor ich wieder zurück fliege ... Ich hoffe, dass ich nochmal hingehen kann ... Es ist schön so nah an den Menschen hier zu sein ...


Auf dem Rückweg gibt die Taschenlanpe leider ihren Geist auf und es ist wirklich abartig dunkel auf diesen Hügeln, so weit weg von den größeren Städten ... Irgendwo sieht man die Lichter des Krankenhauses und der Schule aber wir sehen unsere eigene Hand vor Augen nicht. 
Auf dem Hinweg haben wir einen schmalen Trampelpfad benutzt, das wäre jetzt aber eindeutig zu riskant, wir nehmen also den längeren Weg auf der breiten Piste, da kann man wenigstens nicht so leicht irgendwo den Hang runter und in die Bananen fallen :)


In den darauffolgenden Tagen ist es Abends oft so klar, dass man unglaublich viele Sterne sieht ... wir fühlen uns, wie zurück auf Sansibar, auch dort konnte man die Milchstraße deutlich sehen.

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