Montag, 8. Oktober 2012

o8.1o.2o12

Ein halbes Jahr ist es jetzt her, dass ich wieder Zuhause bin ... kaum zu glauben.
Einige Wochen hat es im April gedauert bis ich behaupten konnte, wieder wirklich Zuhause angekommen zu sein.
Im ersten Moment hatte ich das Gefühl nie weg gewesen zu sein und im nächsten dachte ich es müssen Jahre gewesen sein.
Ich hatte in diesem halben Jahr so unglaublich viel erlebt, so viele neue Eindrücke und Erfahrungen gewonnen und so viele neue Menschen kennengelernt und fühlte mich irgendwie verändert ... nicht grundsätzlich, ich bin schließlich immer noch ich selbst aber irgendetwas fühlte sich anders an ... doch Zuhause war alles so geblieben wie immer ... Das ist einerseits schön, andererseits beschert es einem eine äußerst unsanfte Landung zurück im alten Leben.

In den ersten Tagen habe ich mir sehr schwer getan das Gefühl, alles sei jetzt irgendwie anders, mit dem Gefühl, dass sich Zuhause rein gar nichts verändert hatte, unter einen Hut zu bringen ... doch es ist verblüffend wie schnell sich das legt.

Man trifft wieder Freunde und Familie, geht durch die selben Straßen und in die selben Cafés wie vorher auch immer und ehe man es richtig merkt, beginnt man, vollkommen den Bezug zu dem Leben zu verlieren, das man in den letzten 6 Monaten hatte.

Der Kontakt nach Ruanda hält, wird aber seltener ... Ich weiß nie so recht was ich meinen Freunden und Bekannten dort erzählen soll ... sie haben keine Vorstellung davon wie mein Leben hier aussieht ... meist gehen die Gespräche nicht über ein "how are you?", "how is your family?" und ähnliche Smalltalk - Fragen hinaus.

Im Juli kamen dann Evode und Vedaste zu Besuch nach Deutschland. Liane hat sie eingeladen und die beiden wurden quer durch Deutschland geschickt ... bei uns waren sie zwei Tage ... Alle Einzelheiten dieses Besuches zu schildern würde hier zu weit führen ... viel wichtiger finde ich, wie eigenartig das war, die beiden hier zu haben.
Anja und Ich haben uns in unserem gewohnten Umfeld wie gewohnt verhalten und meist erst an den Gesichtern der beiden gemerkt wie anders wir in Ruanda gewesen sein müssen ... Die zwei Tage waren mit Programm vollgestopft um den beiden möglichst viel von Bayern mitzugeben und es blieb nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, wie eigenartig sich dieser Besuch für uns und sicherlich auch für die Beiden angefühlt hat.

Jetzt ist bereits Oktober und in meinem Leben hat ein neuer Abschnitt begonnen.
Auszug von Daheim, Erste eigene Wohnung, Start ins Studentenleben, Neue Bekanntschaften, ALLES neu und aufregend.

Ich denke oft an Ruanda und daran was für eine wundervolle Zeit das war ... aber es fällt mir traurigerweise immer schwerer mir wirklich vorzustellen dass ich dort war ... Ich glaube mein Kopf ist immer noch dabei das alles zu verarbeiten und irgendwie zu verstauen.

Ich weiß nicht wie lange es dauern wird, bis ich wieder nach Ruanda komme ... vielleicht nur ein paar Jahre, vielleicht Jahrzehnte ... auf jeden Fall möchte ich eines Tages noch einmal dorthin zurück und sehen wie sich alles entwickelt hat ... Ich hoffe dass ich die Möglichkeit dazu haben werde und das Kapitel "Ruanda" noch nicht schließen muss.

Doch bis es so weit ist, werde ich mich um das Kapitel Studium kümmern :)
Und damit möchte ich diesen Blog schließen und verabschiede mich bei all meinen treuen Lesern, vielen Dank an euch alle und herzliche Grüße aus dem wunderschönen Wien.

Julia

Freitag, 23. März 2012

23.3.2o12

Drei Wochen sind es jetzt noch ... dann geht es zurück nach Hause ... 
Kaum zu glauben wie schnell ein halbes Jahr vergangen ist ... der Abschied wird sehr schwer werden aber "c'est la vie" wie man so schön sagt ... :) Und ich werde wiederkommen ... sobald es mir irgendwie möglich ist ... keine Frage.


Ich werde bei meinen Gesprächen nach Hause sehr oft gefragt: "Und? wie ist es so?" ... eine Frage die ich unmöglich beantworten kann.
Ich kann die vielen vielen Fotos zeigen, die hier gemacht wurden, ich kann von den Menschen und Erlebnissen erzählen ... aber trotzdem wird niemand, der nicht dabei war, wissen "wie es ist".


Für mich selbst jedenfalls war die Entscheidung, hierher zu kommen, die wahrscheinlich beste meines bisherigen Lebens ... und ich möchte mich an dieser Stelle bei all jenen bedanken die dieses halbe Jahr so perfekt gemacht haben. 
An erster Stelle jedoch "Mama und Papa Afrika" und meiner treuen Begleiterin ... 


Und nun bleibt mir nur noch eins zu sagen :
Wenn Du wissen möchtest "wie es ist" ... dann fahr selbst hin in dieses Land der 1ooo Hügel ... schau es dir an, lern es kennen ... und ich verspreche dir, du wirst es lieben.

Sonntag, 11. März 2012

11.o3.2o12

Und wieder sind zwei Wochen vorbei.
Unser Leben in Kirinda geht seinen gewohnten Gang ... chaotisch und gemütlich, wie das eben so ist hier in Ruanda :)


Letztes Wochenende sind wir zusammen mit Evode und Ferdinand zu einer Flussmündung gelaufen ... man sagt, das sei eine der vielen Nilquellen ...


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Am Freitag sind wir dann zurück nach Kigali gefahren ... 
Gestern war ich den ganzen Tag in der Stadt unterwegs und war abends bei der Schwester von Ferdinand eingeladen ... Die Familie wohnt in Nyamirambo ... ein kunterbuntes, überlaufenes und lebhaftes Viertel von Kigali ... Ich spiele mit den Kindern, Zwillinge, UNO und muss ihnen versprechen noch einmal zu kommen, bevor ich nach Hause fahre ...

Ansonsten gibt es nicht viel neues zu erzählen ... Zuhause in Deutschland hat der Frühling begonnen ... und das bedeutet dass unser Winter in Ruanda langsam dem Ende zugeht ... die Gefühle sind gemischt ... Ich freue mich riesig auf Zuhause, auf meine Familie und meine Freunde ... aber wir haben hier mittlerweile ein zweites Zuhause und ich bin mir sicher dass der Abschied von Ruanda und unseren Freunden hier sehr schwer werden wird ... wer weiß ob und wann man sich wieder sieht ...
gerade deshalb genieße ich die letzten Wochen hier noch in vollen Zügen.




Samstag, 25. Februar 2012

25.o2.2o12

Drei Wochen ist der letzte Eintrag her ... Es dauert mitlerweile seine Zeit bis genug Dinge passiert sind die es wert sind hier geschrieben zu werden. Wir haben unseren Alltag in Kirinda und sind hier mitlerweile so gut eingelebt, dass viele Dinge schon zu normal sind um aufzufallen, anders als am Anfang ... aber ein paar Dinge gibt es doch, die euch vielleicht interessieren :)
Seit 2 Wochen sind nun auch die beiden 1o. Klassen in Kirinda angekommen, jetzt haben wir 7 Klassen, mit denen wir den Sportunterricht machen.
Der Stundenplan ändert sich aus allen möglichen Gründen dennoch jede Woche ... der Hauptgrund ist wohl, dass der Ruander an sich nicht gerade ein Organisationstalent ist :)


Der Englischclub läuft gut und wir freuen uns zu sehen wie die Schüler Step by Step besser und besser werden :) ... Außerdem haben begonnen, mit dem "Rosetta Stone" Programm zu arbeiten ... leider funktioniert das ganze aus verschiedenen Gründen noch nicht ganz so wie wir uns das vorgestellt hatten aber die Schüler sind begeistert und arbeiten gerne mit dem Programm ...
In der Woche ab dem 6.2. habe ich mit Ferdinand zusammen die Tochter seines Bruders im Krankenhaus in Kirinda besucht und wurde gleich mal für die nächste Woche zum Essen bei der Familie eingeladen :)
Am Wochenende bin ich dann aber erstmal nach Kigali zurückgefahren, Anja ist in Kirinda geblieben. Zurück bei Liane und Hannes fühlt man sich nach 5 Minuten bereits wieder wie Zuhause ... Ich treffe mich mit Eli im neuen "Kigali City Tower" wo es seit neuestem auch ein Bourbon Café gibt ... (bereits das 5. in der Stadt) ... solche Ausflüge tun zwischendurch einfach gut :) ... 
Am Montag geht es dann zurück nach Kirinda ... 
Das darauffolgende Wochenende bleiben wir dann in Kirinda, weil wir am Samstagabend auf dem Geburtstag von Fidelie eingeladen sind.
Wir erleben eine für unsere Begriffe recht eigenartige Geburtstagszeremonie, haben aber unseren Spaß :) Eingeladen ist der Schulleiter mit Frau und Kind, einige Lehrer und Schüler und Verwandschaft.
Um den niedrigen Wohnzimmertisch sitzen der Schulleiter, Fidelie und die beiden Schülersprecher, dahinter in Bankreihen der Rest der Gäste.
Anja, Ferdinand und ich werden von Fidelie gebeten den Service zu übernehmen ... zusammen mit einigen Frauen aus der Verwandschaft von Fidelie die allesamt nur Kinyarwanda sprechen und wir sind mit den Regeln der Bewirtung etwas überfordert :) Gottseidank kennt sich zumindest Ferdinand aus und sagt uns wer wann was wie bekommt ;) ...
Als die Gäste aufgegessen haben, die Geschenke überreicht und massenhaft Fotos gemacht sind sind innerhalb von 2 Minuten alle Gäste verschwunden ... nichts besonderes auf Ruandischen Festen.
Zurück bleibt die Verwandschaft, Ferdinand und wir beide ... Fidelie packt ihre CDs aus und wir tanzen noch ein bisschen miteinander und mit den Kindern ...


Sonntagnachmittag bin ich dann bei Ferdinands Familie eingeladen.
Wir laufen eine gute halbe Stunde von einem Hügel zum nächsten, vereinzelt kommen wir an ein paar Häusern vorbei ... die Leute schauen mich, sagen wir mal überrascht an ... hier kommt nicht alle Tage ein Muzungu (so werden alle Weißen hier genannt) vorbei :) ... Wenn ich dann das bisschen Kinyarwanda auspacke das ich mittlerweile kann sind sie meist ganz aus dem Häuschen und plappern munter drauflos ... da hilft dann nur noch nett lächeln ;) ...
Irgendwann kommen dann auf einmal 5 Kinder um die Ecke geschossen und ehe ich mich versehe hängen alle 5 an mir und reden mit mir, das einzige was ich verstehe, ist natürlich "Muzungu" ... gut wenn man jemanden dabei hat, der übersetzen kann :) ...


Dann erreichen wir das Haus, in dem Ferdinands Eltern zusammen mit seinem Bruder, dessen Frau und den Kindern wohnen ... Das Haus hat 2 Zimmer, Strom gibt es nicht ...
Die Familie begrüßt mich sehr herzlich und ich würde mich gerne direkt mit ihnen unterhalten, dafür reicht mein Kinyarwanda aber bei weitem nicht aus, Ferdinand muss also als Dolmetscher fungieren ... für das kleine Baby bin ich der erste "Muzungu" ... es sitzt auf meinem Schoß und hört nicht auf mich anzustarren :) Es gibt das typische Ruandische Essen ... Reis, Bohnen, Kartoffeln und Soße ... dazu Milch und Tee und als Nachtisch Bananen. Der Besuch ist schnell vorbei weil es beginnt zu dämmern und da es hier sehr schnell dunkel wird muss sich die Familie beeilen alles aufzuräumen ...
Sie begleiten uns noch ein Stück und bitten mich, nochmal zu kommen, bevor ich wieder zurück fliege ... Ich hoffe, dass ich nochmal hingehen kann ... Es ist schön so nah an den Menschen hier zu sein ...


Auf dem Rückweg gibt die Taschenlanpe leider ihren Geist auf und es ist wirklich abartig dunkel auf diesen Hügeln, so weit weg von den größeren Städten ... Irgendwo sieht man die Lichter des Krankenhauses und der Schule aber wir sehen unsere eigene Hand vor Augen nicht. 
Auf dem Hinweg haben wir einen schmalen Trampelpfad benutzt, das wäre jetzt aber eindeutig zu riskant, wir nehmen also den längeren Weg auf der breiten Piste, da kann man wenigstens nicht so leicht irgendwo den Hang runter und in die Bananen fallen :)


In den darauffolgenden Tagen ist es Abends oft so klar, dass man unglaublich viele Sterne sieht ... wir fühlen uns, wie zurück auf Sansibar, auch dort konnte man die Milchstraße deutlich sehen.

Samstag, 4. Februar 2012

4.2.2o12

Hier einige Eindrücke von unserem Alltag in Kirinda :) ...



Sportunterricht :


English Club :


Kindergarten :


Grundschule :



Samstag, 28. Januar 2012

28.1.2012

Wenn man nach fast zwei Wochen Kirinda zurück nach Kigali kommt dann ist es wie ein Sprung in eine andere Welt ... ich glaube es ist ein ähnliches Gefühl wie das, zurück nach Deutschland zu kommen ...
In Kirinda haben wir mittlerweile unseren Alltag ... Montags und Freitags haben wir keine Sportstunden, damit wir am Wochenende nach Kigali fahren können.
Ansonsten übernehmen wir den Sportunterricht für die 10., 11. und 12. Klassen ...
die Schüler schwanken immer zwischen Belustigung über die Dinge die wir machen und Begeisterung :) auf jeden Fall haben sowohl wir, als auch die Schüler meistens viel zu lachen :) ...
Zweimal in der Woche findet der Englisch Club statt ... allerdings waren wir sehr erschrocken als wir gemerkt haben auf welchem Niveau die Schüler sind ... und wir sprechen von 11. und 12. Klasse ... die meisten sind nicht in der Lage einen simplen englischen Satz zu bilden.
Das liegt zum einen daran, dass die meisten Lehrer selbst nur schlecht Englisch  sprechen und zu anderen an den Unterrichtsmethoden. Die Schüler lernen Vokabeln und lesen Texte aber Hörverstehen und Sprechen kommt viel zu kurz. 
Wir hoffen, dass wir das etwas verbessern können, auch wenn wir nur so kurze Zeit dort sind.

Freitag, 13. Januar 2012

13.1.12

Am Dienstag sind wir wieder nach Kirinda gefahren, dort hat jetzt endlich das neue Schuljahr angefangen.
Die ersten Tage laufen gemächlich an ... die Lehrer kommen nach und nach, es gibt noch keinen endgültigen Stundenplan und auch wir wissen noch nicht genau, welche Aufgaben wir haben werden.
Am Ersten Tag erwischen wir den Schulleiter nicht mehr, und so richten wir uns in unserem Zimmer ein und verbringen den Abend wieder mit etwas Deutsch - Kinyarwanda Unterricht mit Evode und Jean - Baptiste. (Zur Erinnerung: Evode ist, vereinfacht, die "Schaltstelle" zwischen dem Verein und der Schule, Jean - Baptiste ist einer der Englischlehrer.)


Am Mittwoch sprechen wir dann mit dem Schulleiter ... wir werden den gesamten Sportunterricht übernehmen ... nachdem wir beide selbst jahrelang im Verein trainiert haben, sind wir sicher, dass uns etwas einfallen wird :)
Das schöne am Sportunterricht ist, dass er international ist, Verständnisprobleme keine so große Rolle spielen und wir, dadurch dass wir alle Klassen unterrichten, alle Schüler kennenlernen können ...
Außerdem werden wir versuchen das "Rosetta Stone" Sprachprogramm zu installieren und mit den Schülern zu nutzen und wir werden den "English Club" unterstützen ... ein freiwilliger Kurs, der den Schülern helfen soll ihr Englisch noch zu verbessern ... viele sind zwar in Grammatik und Wortschatz super aber Hörverstehen und Aussprache sind oft katastrophal. Wir werden zusammen mit einem Lehrer versuchen, mit Theater, Filmen, Musik, etc. zu helfen.
In der restlichen Zeit werden wir im neuen Kindergarten helfen, den wir uns am Freitag angesehen haben.


Fidelie, die Religionslehrerin, freut sich, uns wiederzusehen und lädt uns gleich für nächste Woche zu sich ein ... und auch Ferdinand treffen wir wieder ... er hat vor einigen Jahren seinen Abschluss an der IPK gemacht und kümmert sich jetzt um die Bibliothek ... er wird mir Französisch- und ich ihm Deutschunterricht geben ... :)


Freitag Mittag setzen wir uns dann an die Straße und warten auf den Bus, der tatsächlich schon nach 1 Stunde kommt. (Evode hatte uns vorher erzählt, er hätte letztes mal 3 Stunden gewartet und dann beschlossen, noch eine Nacht zu bleiben ... )
Wir quetschen uns also wieder mal in einen afrikanischen Bus ...
Mittlerweile wundern wir uns nicht mehr, dass immer noch einer mehr in den Bus passt und fragen uns nicht mehr, wie man an so mancher Stelle auch nur auf die Idee kommen kann zu überholen :) ...


Vor kurzem haben wir übrigens angefangen, "nach Hause" zu sagen, wenn wir Lianes und Hannes Haus in Kigali meinen ... wir sind also tatsächlich angekommen :)


Jetzt genießen wir das Wochenende in Kigali und sind gespannt auf die nächsten Wochen in Kirinda. Dort kommen wir schon ganz gut zurecht ... auch wenn wir immer wieder überrascht von der etwas verdrehten Welt sind :) Internet gibt es, fließendes Wasser nicht ... Jeder hat ein Handy aber kaum jemand Strom, usw. ... :)





Donnerstag, 5. Januar 2012

5.1.2012

"... and I swear, living abroad will change your life.
It will change the way you look at people, the way you think, talk and act.
But most of all it will show you your real friends."

Dienstag, 3. Januar 2012

3.1.2012

Seit gestern sind wir jetzt wieder zurück in Kigali ... wir hatten eine wunderschöne, abenteuerliche Reise von der es viel zu erzählen gibt :) Zu viel um hier alles zu erzählen ...
Am 18.12. um 5h morgens ging es los ... Wir haben zwei riesige Rucksäcke und unser Ticket nach Dar Es Salaam dabei.
Die Fahrt bis zur Grenze dauert nur etwa zweieinhalb Stunden. Dort angekommen müssen wir aussteigen und zu Fuß über die Grenzbrücke nach Tansania laufen.
Alles ist etwas chaotisch und wir versuchen, unsere Mitfahrer nicht aus den Augen zu verlieren ... schließlich sitzen wir auf tansanischer Seite wieder in einem Bus, eingequetscht zwischen unseren Rucksäcken und den anderen Fahrgästen.
So fahren wir viele Stunden lang, und wir beschäftigen uns damit aus dem Fenster zu schauen ... die grünen Hügel Ruandas werden weniger, es wird immer flacher und trockener.
Irgendwann am Nachmittag kommen wir in Kahama an, dort müssen wir 3 Stunden auf den nächsten Bus warten ... die Stadt ist uns etwas unheimlich, da auf dem Busbahnhof zu viele Leute unterwegs sind, die zu wenig zu tun haben. Wir bleiben also vor dem Büro unserer Busgesellschaft sitzen und sehen dem bunten Treiben zu.
Dann endlich kommt der Bus. Ein riesiges Ungeheuer, das seine beste Zeit hinter sich hat und eigentlich schon vollkommen überfüllt ist. Aber wie wir schon gelernt haben: afrikanische Busse sind niemals voll :) Wir quetschen uns also in den Bus und ergattern einen Sitzplatz, den wir uns teilen müssen.
Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht dass wir die nächsten 24 Stunden so verharren werden. Trotzdem haben wir noch Glück...einige der anderen Fahrgäste sitzen während der gesamten Fahrt auf Plastikeimern im Mittelgang!
Der Rest des Tages und die Nacht bringen uns an unsere körperlichen und nervlichen Grenzen. Es ist unglaublich heiß, und zu dritt auf zwei Sitze gequetscht wissen wir bald nicht mehr wie wir sitzen sollen, geschweige denn schlafen.
Irgendwie überstehen wir die Nacht.
Am nächsten Morgen um 11 hält der Bus zur Frühstückspause irgendwo im Nirgendwo.
Als der Fahrer versucht den Bus wieder zu starten ist natürlich irgendetwas kaputt und einer der Männer läuft los um ein Ersatzteil zu holen. Er läuft einfach die schnurgerade Straße hinunter und es ist bereits unglaublich heiß. Wohin er läuft in dieser Einöde und woher er nach 3 Stunden auf einmal das Ersatzteil herhatte als er zurückkam wissen wir nicht :)
Wir quetschen uns wieder auf unseren Platz und hoffen, schnell in Dar anzukommen. 
Um 15h erreichen wir endlich die Stadt und werden von Athanas, einem Bekannten von Liane abgeholt, der dort wohnt.
Wir dürfen bei ihm wohnen und er zeigt uns am nächsten Tag die Stadt.
Eine kunterbunte, chaotische und unglaublich schmutzige Stadt.
Wir laufen durch das Zentrum ... an jeder Ecke kann man frisches Obst, gegrillten Mais, Schuhe und alles andere kaufen.
Auf dem Weg zurück nach Hause passieren wir mit dem Bus ein Armenviertel. Die Menschen dort hausen in derartig ärmlichen Verhältnissen dass wir es gar nicht glauben können, und vor allem ist alles mit Müll übersäht.
Schon auf der Busfahrt ist uns aufgefallen dass der Straßenrand übersäht ist mit Plastik und Dosen und allen anderen Arten von Müll der nicht verrottet...das sind wir von Ruanda nicht gewohnt.
Das schöne an unserem Aufenthalt in Dar ist, dass wir nicht in einem Hotel wohnen sonder bei Athanas im Stadtteil Mabibo. Dort gibt es keine Touristen, keine Teerstraßen und kein fließendes Wasser...aber dafür bekommen wir einen kleinen Einblick in das Leben der Einheimischen :)


Am 22. geht es dann endlich los nach Sansibar ... Athanas bringt uns zum Hafen und wir fahren mit der Fähre auf die Insel.
Wir kommen in Stone Town an und bringen zunächst unser Gepäck in das Guesthaus, das wir gebucht haben, dann laufen wir den Rest des Tages durch die verwinkelten Gassen, über Märkte mit Bergen von Obst, Gemüse und Gewürzen und durch schmale Straßen in denen man alles kaufen kann, was man sich nur vorstellen kann ...
Die Menschen sind freundlich, aber man merkt deutlich, dass man hier an Touristen gewöhnt ist :)




Wir kaufen frische Vanilleschoten für Liane, zwei traditionelle tansanische Stoffe und Anja ersteht ein halbes Kilo Zimt ...
Am nächsten Morgen frühstücken wir über den Dächern der Stadt und brechen dann auf Richtung Jambiani ... dieser Strand liegt an der Ostküste der Insel und gilt als einer der ruhigsten und am wenigsten überlauefensten von Sansibar.
Unsere Unterkunft liegt unmittelbar am Strand und wir verbringen 5 traumhafte Tage dort ... wir kommen uns vor, als würden wir auf einer Postkarte sitzen und können es kaum glauben dass der Sand SO weiß und das Wasser SO türkis ist :) ...




Wir haben jeden Tag Gesellschaft von zwei einheimischen Mädchen, die uns permanent auf Suaheli zutexten und sich freuen wenn wir ihnen einfach alles nachplappern und sie uns Zöpfchen in die Haare flechten dürfen ... :)


Weihnachtsstimmung kommt zwar ganz und gar nicht auf, aber immerhin habe ich zum ersten Mal in meinem Leben im Dezember einen Bikiniabdruck ;)
Am 27. fahren wir dann mit der Fähre zurück nach Dar. Der Abschied von der Trauminsel fällt schwer, aber wir haben die Zeit genossen und konnten uns von den Strapazen der Busfahrt erholen ...
In Dar holt uns Athanas ab ... Am nächsten Tag laufen wir noch einmal alleine durch die Stadt, bevor es dann am 29. weitergeht nach Arusha.
Diesmal nehmen wir eine andere Busgesellschaft, haben jeder einen eigenen Sitzplatz und bekommen sogar gratis etwas zu trinken :)
Auf der Strecke halten die Busse immer wieder an kleinern und gößeren Orten an, und sofort ist der Bus umringt von Leuten, bei denen man sich durchs Fester mit Getränken, Keksen, Obst und allem möglichen anderen eindecken kann :)
Wir kommen abends in Arusha an und suchen uns zunächst eine günstige Unterkunft.
Den folgenden Tag verbringen wir damit, eine Safari für den nächsten Tag zu buchen ... jeder in Arusha hat eine eigene Company, jeder die besten Preise, Autos und Guides, usw ... ziemlich entnervt von den vielen aufdringlichen Leuten retten wir uns mit einigen Visitenkarten und Preisangeboten in das Touristenbüro und lassen uns beraten ... einige der Veranstalter sollte man nämlich meiden, es gibt bereits eine schwarze Liste ...
Schließlich finden wir einen seriösen Veranstalter und entscheiden uns für den Arusha Nationalpark.
Eine Safari in der Serengeti oder im Ngorongoro Krater sind zwar sehr verlockend, und der Preis für einen Tag wäre auch bezahlbar, nur leider sind beide Parks so groß, dass man mindestens zwei Tage und eine Nacht buchen muss, was unser Budget dann aber doch übersteigt ...
Am nächsten Morgen starten wir um 8h und sind bis Nachmittags im Park unterwegs.
Wir sehen viele Giraffen, Zebras, Büffel, Affen und viele andere, nur die Elefanten lassen sich leider nicht blicken ...
Mitten im Park gibt es einen Hügel, und wenn man dort oben steht kann man auf der einen Seite Mount Meru und auf der anderen Seite den Kilimandscharo sehen.
Die obere Hälfte des Kilimandscharo ist leider von dichten Wolken verdeckt und die untere Hälfte lässt sich auch nur durch einen Wolkenschleider erahnen ...
Wir genießen also die abwechslungsreiche Natur des Parks, beobachten die Tiere und vergessen fast dass Silvester ist :)



Wieder zurück in der Unterkunft verbringen wir die Zeit damit, das bunte Treiben auf der Straße vor dem Haus zu beobachten ... Es gibt nichts, was man nicht auf dem Kopf oder einem Fahrrad transportieren könnte :)



Am 1.1. machen wir uns frühmorgens auf, in Richtung Kigali ... leider müssen wir nochmal nach Kahama und dort eine Nacht verbringen, aber alles funktioniert problemlos.
Nur die Busstrecke von Arusha nach Kahama ist grenzwertig.
Die Hälfte der Strecke ist Piste, die mehr aus Schlaglöchern als sonst was besteht und wenn man sich nicht krampfhaft am Vordersitz festklammert wird man beim nächstbesten Schlagloch regelrecht aus seinem Sitz geschleudert um dann unsanft auf dem Steißbein zu landen. Diese Erfahrung verursacht bei Anja große Belustigung und bei mir ein schmerzendes Hinterteil :)
Wenn der Bus nicht gerade über Piste rast, dann brettert er mit sagenhafter Eschwindigkeit über die Bremserhebungen auf der Teerstraße und wir wundern uns, dass weder der Bus, noch unser Rückrat auseinanderbricht.
Schlafen ist leider unmöglich, da man bei fehlender Körperspannung und Konzentration Gefahr läuft, sich das Genick zu brechen oder sich einen Schädelbasisbruch zu holen weil man irgendwo dagegenknallt.



Nach zwei Tagen abenteuerlicher Busfahrt kommen wir endlich wieder in Kigali an.
Wir sind erstaunt wie sauber und organisiert hier alles ist, verglichen mit dem, was wir in den letzten zwei Wochen erlebt haben.

Im großen und ganzen eine anstrengende aber wunderschöne Reise, auf der wir in der kurzen Zeit viel von Tansania sehen, weil wir den Landweg gewählt haben ... das entschädigt für die knapp 3500km Busstrecke ... aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel ...
Jetzt haben wir eine Woche Zeit uns zu erholen, dann geht es auf nach Kirida :)













Freitag, 16. Dezember 2011

16.12.2011

Vom 11. bis zum 14. waren wir zusammen mit Liane, Hannes und ihren Gästen im Nyungwe Nationalpark.
Mit dem Auto fährt man ca. 6 Stunden ... das ist allerdings selten langweilig weil man an so vielen schönen Szenen vorbeifährt ... Afrika wie aus dem Bilderbuch :)
Anja hat einige Schnappschüsse aus dem Auto gemacht ...



Dann kommen wir endlich im Park an ... schon nach ein paar hundert Metern richt es deutlich nach Regenwald ... ein bisschen wir im Gewächshaus :)
Im ersten Moment bleibt allerdings der große Wow - Effekt aus, das was man sieht kommt einem irgendwie schon so bekannt vor, weil es genau so aussieht wie man es aus dem Fernsehen oder von Fotos kennt ... 
Die Lodge in der wir untergebracht sind ist traumhaft gelegen ... inmitten von Teefeldern und angrenzend an den Wald.
Und erst als wir dann einige Zeit dort auf der Terrasse sitzen und den Ausblick genießen wird uns bewusst dass wir gerade tatsächlich im Regenwald sitzen ! :)


Am nächsten Tag starten wir dann mit unserer ersten Tour ... die Wasserfall Tour.
Von der Lodge aus laufen wir etwa hundert Meter und biegen dann links in den Regenwald ab ...
Ein bisschen habe ich das Gefühl durch einen Bildband zu laufen ... 


Als wir am Wasserfall ankommen ist unser Weg leider beendet ... normalerweise läuft man am Wasserfall entlang nach oben, da wir aber am Ende der Regenzeit dort sind ist der Weg überschwemmt ... wir drehen um und laufen stattdessen zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Wasserfalls.

Als wir wieder in der Lodge sitzen und von außen auf den Wald schauen sieht er auf einmal anders aus, jetzt wo man weiß wie es innerhalb aussieht :)
Man kann hier den ganzen Tag beobachten wie morgens schon der Nebel aufsteigt, dann wird es immer bewölkter, bis es regnet ... dann wieder von vorne ...
möchte man einem Kind das Wetter erklären muss man es nur dort hinstellen ;)
Trotzdem ist die Luft nicht so feucht wie man es sich vorstellt, was daran liegt dass es nicht sehr heiß ist ... die Luft ist aber die wahrscheinlich sauberste, die ich jemals eingeatmet habe :)


Am nächsten Tag steht dann der Canopi - Walk auf dem Programm. Canopi bedeutet Baumwipfel.
Wir laufen etwa 20 Minuten durch den Wald, dann erreichen wir auch schon die Hängebrücke.
60 Meter über dem Boden läuft man über den Regenwald ! :)



Wir sind froh, keine Höhenangst zu haben ... ein wirklich tolles Erlebnis, das leider viel zu schnell wieder vorbei ist :)
Am nächsten Tag geht es dann schon wieder zurück nach Kigali ... und vorbei ist es mit der klaren Luft :)
Donnerstag und Freitag haben wir nochmal in der GHA gearbeitet, morgen heißt es dann Rucksäcke packen.
Sonntag morgen um halb 6 starten wir dann nach Tansania :) 
Wir freuen uns auf unser Abenteuer ! ... der Bericht kommt dann im Januar, wenn wir wieder zurück in Kigali sind ... und dann geht es auf nach Kirinda :)

Bis dahin wünsche ich euch allen ein frohes Weihnachten und natürlich einen guten Rutsch ! :)



Mittwoch, 7. Dezember 2011

7.12.2011

Während wir immer noch fleißig an der GHA unterrichten laufen die Planungen für unsere Tansaniareise :)


Am 18.12. solls losgehen ... dann geht es von Kigali aus 2 Tage lang mit dem Bus quer durch Tansania, bis an die Küste nach Dar Es Salaam.
Weihnachten sind wir dann auf Sansibar.
Dann geht es weiter, am Kilimandscharo vorbei und in die Serengeti ...
Ein letzter Stop am Viktoriasee, dann geht es wieder zurück nach Kigali :)

Montag, 5. Dezember 2011

5.12.2011

Hier ein kurzer Eindruck von unserer Plätzchenbackaktion mit den Schülern der GHA am vergangenen Wochenende ... 
Wie man sieht haben sich die Schüler (und wir natürlich^^) vor allem beim dekorieren verausgabt ...





Die Plätzchen werden vor den Weihnachtsferien von den Schülern verkauft und von dem Erlös werden wieder Bücher für Kirinda gekauft.

Nachdem die Schüler weg sind, trinken wir mit Doro noch Tee und essen das Früchtebrot, das ihr ihre Mutter extra geschickt hat ... zusammen mit den vielen Kerzen kommt dann für kurze Zeit sogar etwas Weihnachtsstimmung auf ... allerdings nur bis zu dem Moment, an dem wir das Haus wieder verlassen :)

Mittwoch, 30. November 2011

30.11.2011

Nachdem mich so viele nach unserem Weihnachtsmarkterlebnis gefragt haben ... 


Stellt euch einfach mal einen Weihnachtsmarkt vor, wie man ihn bei uns eben kennt, natürlich ohne Schnee...
Dann denkt ihr euch den Weihnachtsbaum, die Weihnachtsdekoration, die Weihnachtsmusik, die Plätzchen, die Lebkuchen, den Glühwein, die Kerzen, die Engel und die weihnachtlichen Waren weg. Und auch sonst alles was man bei uns so mit Weihnachten verbindet.
Dann versetzt ihr das ganze in ein klimatisiertes Hotel, weil es draußen fast 30°C hat.


Noch Fragen ?? :)

Samstag, 26. November 2011

26.11.2011

Von Mittwoch bis Freitag waren wir in Musanze, einer Stadt in der Nähe der Vulkane und haben uns dort ein amerikanisches Projekt angesehen.
Im Januar soll dort damit begonnen werden, eine Universität aufzubauen.
Es wird 2 Studienfächer geben: Tourismus und Bauingeneurwesen ... Tourismus erklärt sich von selbst und Bauingeneurwesen deshalb, weil die Häuser, so wie sie hier gebaut werden bereits nach 2 Jahren anfangen wieder auseinanderzufallen...jetzt sollen die Studenten lernen, die Häuser so zu bauen, dass sie viele Jahrzehnte erhalten bleiben...dann haben Familien die Möglichkeit die Häuser weiterzuvererben.
Begonnen wird im Januar mit insgesamt 12 Studenten...dann sollen es jedes Jahr mehr werden.
Das erste Jahr werden sie damit verbringen mithilfe des "Rosetta Stone" Sprachprogramms ihr Englisch zu verbessern bzw. Englisch zu lernen...wir wollen ab Januar dasselbe Programm in Kirinda verwenden...sowohl für die Schüler, als auch für die Lehrer. 


Donnerstag Abend wurden wir dann noch zum gemeinsamen Thanksgiving eingeladen...3 Amerikaner und etwa 20 Afrikaner :) und wir natürlich :)


Jetzt sind wir wieder in Kigali ... morgen gehts dann auf einen Weihnachtsmarkt ... auch wenn das mit der Weihnachtsstimmung bei diesem Wetter hier einfach nicht klappen will :)

Donnerstag, 17. November 2011

17.11.2011

Einige von euch haben mir gesagt dass sie gerne Kommentare schreiben würden, das aber nicht geht ... ich habe jetzt in den Einstellungen gesucht und ein paar Sachen umgestellt, jetzt müsste es gehen :)

Montag, 14. November 2011

14.11.2011

Das letzte Wochenende haben wir am Kivusee in Kibuye verbracht. Zusammen mit Liane, Hannes, dessen Nichte und ihrem Mann ...
Mit dem Auto ist man etwa zwei Stunden unterwegs. Wir legen einen Zwischenstopp an einem kleinen Wasserfall ein und noch bevor wir alle aus dem Auto ausgestiegen sind, sind wir umringt von Menschen.
Einige von ihnen fangen an für uns zu singen, eines der Kinder hat eine selbstgebaute "Geige" dabei :)
Als sie fertig sind, erzählt eines der Kinder noch die Geschichte des Wasserfalls, allerdings verstehen wir weder die französische, noch die englische Version, man kann die Wörter nur erahnen, die Aussprache der Wörter ist eine Katastrophe ... 






wir verteilen noch ein bisschen Schokolade und fahren dann weiter nach Kibuye ... mitten durch diese vielen vielen und so unglaublich grünen Hügel ... 




Nur die Wellblechdächer stören das Bild ... seit die Strohdächer per Gesetz verboten wurden, sieht man sie überall.
In Kibuye angekommen, genießen wir die Aussicht auf den Kivusee von der Cormoran - Lodge aus ... sowohl die Lodge als auch der Ausblick sind unglaublich :)



Der geplante Badenachmittag fällt leider buchstäblich ins Wasser aber wir harren tapfer unter den Sonnenschirmen aus, wenigstens ist es nicht kalt :)

Am nächsten Morgen geht es dann gleich ans Wasser und alle genießen die Sonne ...



Dann geht es mit dem Boot auf zur Insel der Flughunde ... doch zuerst kommt man an den Kormoranfelsen vorbei, die der Lodge ihren Namen gegeben haben.
Danach kommen wir an unzähligen Inseln vorbei ... jede hat eine andere Vegetation ... manche sind riesig und bergig, andere haben einen Durchmesser von gerade mal zwei Metern ...


Nach einer guten halben Stunde Fahrt legen wir an der Napoleoninsel an. Die heißt so, weil sie von vorne aussieht wie Napoleons Hut ... 
seekrank darf man bei der Überfahrt nicht sein, die kleine Nussschale fährt die meiste Zeit parallel zu den Wellen, da unser Steuermann mit sms schreiben beschäftigt ist, wenn er nicht gerade telefoniert :)
Auf der Insel angekommen müssen wir zunächst einige Zeit bergauf laufen ... auf einem  kleinen Trampelpfad ... dann beginnt unser Bootsmann zu klatschen und zu pfeifen und auf einmal wird es unglaublich laut und hunderte von Flughunden kommen aus den Bäumen geflogen. 




Sie fliegen in einem riesigen Schwarm über unseren Köpfen und machen einen unglaublichen Lärm ... nach einiger Zeit lassen sie sich wieder in den Bäumen nieder und wir können sie direkt vor unserer Nase fotografieren ...




Dann geht es durch die Büsche zurück zum Boot und nach Kibuye und von dort wieder nach Hause.



Mittwoch, 9. November 2011

9.11.2011

Hier noch eine Info für alle unter Euch die gerne mithelfen wollen...
Für 230,- könnt ihr ein Jahr lang einem Kind in Kirinda den Schulbesuch ermöglichen, gerne natürlich auch über mehrere Jahre.
Auf der Feier der Patenkinder, von der ich vor einiger Zeit berichtet habe, war deutlich zu spüren wie dankbar diese Kinder sind, die Möglichkeit zu bekommen, eine Schule zu besuchen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn einige von Euch so eine Patenschaft übernehmen würden...ich habe gesehen, dass das Geld dort ankommt wo es ankommen soll und wie glücklich es diese Kinder macht.


Schaut Euch einfach mal auf der Seite von JMFA um, wer keine Patenschaft übernehmen möchte kann auch einfach einen einmaligen Betrag spenden.
Vielen Dank im Vorraus an alle, die mithelfen !


www.jmfa.de  (manche Fenster sind über deutsches Internet nicht gut zu öffnen, ich weiß nicht woran es liegt, aber wenn man geschickt mit der Maus umgehen kann, kann man alles lesen...zur Not schickt mir eine E-mail, daran soll es nicht scheitern :)   )

Dienstag, 8. November 2011

8.11.2011

 Hier ein kurzer Eindruck vom Nyabugogo Busbahnhof in Kigali, von dem aus alle unsere längeren Fahrten starten.
Die Menschen dort sind gottseidank sehr hilfsbereit, es ist nämlich eine wahre Herausforderung den richtigen Bus zu finden.
Leider übermitteln die Fotos bei weitem nicht das wahre Chaos, das dort herrscht :)




Montag, 7. November 2011

7.11.2011

Die letzten beiden Tage haben wir in Huye (Butare) verbracht, einer kleinen Stadt, zwei Busstunden von Kigali entfernt.


Wir treffen uns dort mit Afrodis, dem ersten und bislang einzigen Schüler aus Kirinda, der es auf die nationale Uni in Huye geschafft hat.
Er zeigt uns zuerst das Nationalmuseum und dann die Uni.
Die Uni hat einen wunderschönen Campus mit viel Grünfläche und teils sehr schönen alten Gebäuden.
Die Hörsääle sind modern ausgestattet...mit Beamer, PCs etc. ...
Außerdem gibt es noch etwas ähnlich dem Audimax, ein riesiger Saal mit einer gigantischen Leinwand und Afrodis erzählt uns dass dort sowohl Kino als auch Studentenpartys stattfinden.
Auch sein Zimmer dürfen wir uns noch anschauen...ein winzig, winzig kleines Zimmer, das er sich mit einem anderen Studenten teilt.


Montag Morgen sehen wir uns noch die Kathedrale an, die größte Ruandas, bevor wir uns Mittags wieder auf den Weg nach Kigali machen...Huye ist schön und sehenswert, doch zwei Tage reichen aus um alles zu sehen :)


Mittwoch, 2. November 2011

2.11.2011

Seit Montag unterrichten wir jetzt an der "Green Hills Academy". Teilweise zusammen mit der Lehrerin, teils als Vertretung.
Bis jetzt haben wir mit einer vierten, siebten, achten und elften Klasse gearbeitet.
Es macht Spaß, ist aber sehr anstrengend.
Unterrichtsbeginn ist um halb acht, Schulschluss immer um fünf und einmal um eins.
Die Klassen sind sehr gemischt...es gibt wahnsinnig liebe, interessierte und engagierte Kinder auf der einen Seite und auf der anderen Seite gibt es welche, die weder vor uns, noch vor den Lehrern Respekt haben, die extrem unzuverlässig und unselbstständig sind usw. ...
Das kommt zum größten Teil daher dass alle Schüler an der GHA zur absoluten Oberschicht hier in Ruanda gehören, die Zuhause ihr eigenes Personal haben. Viele von ihnen waren noch nie in den Nationalparks die es hier gibt und sind ehrlich schockiert wenn sie erfahren dass wir für drei Monate auf dem Land unterrichten werden.
Viele haben wenig Ahnung davon was sich außerhalb ihrer Gesellschaftsschicht abspielt und was sie in ihrer Position tun könnten um Dinge zu verändern.
Und viele wissen, genau wie bei uns, nicht zu schätzen was es heißt, in die Schule gehen zu dürfen und danach auch eine Chance zu haben.
Ich bin mir sicher, dass das einer der größten Unterschiede zwischen den beiden Schulen sein wird, die wir hier kennenlernen werden.


Nichtsdestotrotz macht die Arbeit an der GHA viel Spaß. Die allermeisten Schüler sind an uns und Deutschland sehr interessiert und fragen uns regelrecht Löcher in den Bauch :)
Besonders beeindruckt waren wir als eine der siebten Klassen fehlerfrei die deutsche Nationalhymne vorsingen konnte ! :D







Sonntag, 30. Oktober 2011

30.10.2011

Heute haben wir zum zweiten Mal mit einigen Schülern der GHA Plätzchen gebacken...von dem Erlös werden dann Bücher für die Schule in Kirinda gekauft.


Ab Morgen werden wir dann in der GHA im Unterricht mitarbeiten und den Lehrern helfen die Zeugnisnoten einzutragen :)
Am Freitag bekommen die Schüler dann ihre Zeugnisse.
Allerdings sind nur bis zum darauffolgenden Mittwoch Ferien, dann beginnt bereits das neue Trimester.


Hier wurde heute übrigens nicht die Uhr zurückgestellt !

Freitag, 28. Oktober 2011

28.10.2011

Die letzten Tage haben wir wieder in Kirinda verbracht ... mittlerweile haben sich die Leute schon etwas an uns gewöhnt und wir uns an die fremde Umgebung ...


Wir waren sogar auf zwei Partys eingeladen...die eine war eine Abschlussfeier des ältesten Jahrgangs, die andere wurde von den Kindern organisiert, die von JMFA unterstützt werden. Und wir mussten feststellen, dass Afrikaner schlichtweg die besseren Tänzer sind :)
Hier geht die Sonne immer gegen 18h unter, die Abende sind sehr lang...doch wir verbringen sie mit Deutsch-Kinyarwanda Unterricht zusammen mit Evode und damit, möglichst alle exotischen Insekten aus unserem Zimmer zu verscheuchen, was natürlich sehr zur Belustigung von Evode und Ferdinand beiträgt :)


Jetzt sind wir zurück in Kigali und werden erst im Januar wieder nach Kirinda fahren.

Samstag, 22. Oktober 2011

22.10.2011

Am Donnerstag sind wir zum ersten Mal nach Kirinda gefahren. Das ist das Dorf in dem der Verein "Junge Menschen für Afrika" tätig ist und dort werden wir von Mitte Januar bis Mitte April in der Schule arbeiten.
Nach Kirinda fährt man von Kigali aus 3 Stunden mit dem Bus, mitten durch die vielen grünen Hügel. Ruanda ist nicht umsonst das "Land der tausend Hügel"...
Als wir in Kirinda ankommen laufen uns sofort einige Kinder entgegen, umarmen uns und fassen uns an die Hände.
Wir bringen unsere Sachen in das Gästehaus und laufen dann ein bisschen durch das Dorf ... ein bisschen komme ich mir vor wie im Film ... wir besuchen einige Leute (den Pfarrer, den Schulleiter etc.) ... die Menschen an denen wir vorbeilaufen starren uns einfach nur an, doch wenn man ihnen zuwinkt oder sie anlächelt strahlen die meisten plötzlich über das Ganze Gesicht ... Als wir zum ersten Mal an der Grundschule vorbeilaufen folgen uns zuerst 2 dann 5 dann 10 und auf einmal etwa 50 Kinder und sie gehen erst, nachdem wir ihnen die Hand gegeben haben :)
Trotzdem ist der erste Tag in Kirinda recht befremdlich.
Am zweiten Tag geht es dann schon besser, die meisten sehen uns jetzt nicht zum ersten Mal.
Wir begleiten einen der Englischlehrer in eine Klasse. Das ist ein beeindruckendes Erlebnis: Zuerst singt die Klasse für uns und zwar mit einer Begeisterung, mit der nur afrikanische Kinder singen können.
Dann sollen die Kinder raten, woher wir kommen. Zunächst sind sie sich recht einig, dass wir Chinesen sind, doch schließlich kommt doch eines der Kinder auf Deutsch :)
Als ich mich vorstelle sprechen alle sofort den Namen nach ... mehrmals, bis es richtig klingt, bei Anja genauso :)
Dann malen wir eine Deutschlandkarte an die Tafel und sollen einige "Tourist attractions" vorstellen, danach stellen die Kinder uns noch einige Fragen ...
Am Ende der Stunde bedankt sich Evode bei uns und versichert den Kindern, dass sie viel von uns lernen können.
Und dann ganz am Ende passiert noch was womit ich nicht gerechnet habe...eines der Kinder steht auf (6. Klasse wohlgemerkt) und sagt :" I'm so happy to see you here"


Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus wieder zurück nach Kigali.
Das funktioniert folgendermaßen : Man stellt sich an die Straße und wartet.So lange bis ein Bus kommt in dem noch Platz ist. Evode meint nur : "Maybe there will be no bus till tomorrow morning"
Bei uns folgt kurze Sprachlosigkeit, dann hält Evode ein Auto auf das uns bis ins nächste Dorf mitnimmt, von wo aus dann der Bus nach Kigali fährt.


Fast hätte ich vergessen zu erwähnen dass sowohl die Landschaft in Kirinda als auch der Sternenhimmel unglaublich schön sind :)

Mittwoch, 19. Oktober 2011

19.10.2011

Gestern haben wir zusammen mit Evode Busfahren geübt ... durchaus ein Erlebnis und durchaus gewöhnungsbedürftig aber wenn man mal raushat wie es funktioniert ist es ganz einfach ... eigentlich viel einfacher als bei uns ... man muss eben wissen wo die Bushaltestellen ungefähr sind, Schilder gibts dafür nur theoretisch und wenn man wissen möchte in welche Richtung der Bus fährt muss man eben darauf achten was die Fahrer rufen :) Abends sind dann auch die drei Ingeneure Mario, Michael und Sebastian wieder abgereist ...

Heute Vormittag waren wir in der "Green Hills Academy", das ist hier die Eliteschule in der wir arbeiten werden wenn auf dem Dorf in Kirinda Ferien sind.
Die Kinder, die auf die GHA gehen, kommen aus der absoluten Oberschicht hier und haben am Ende der Schulzeit das internationale Abitur mit dem sie dann auch im Ausland studieren können.
Wir haben heute nur ein bisschen im Deutschunterricht geholfen ...

Nachmittags haben wir von Liane dann noch eine Stadtrundfahrt bekommen, sie hat uns die wichtigsten Plätze gezeigt und so langsam können wir uns hier auch schon orientieren :)