Montag, 8. Oktober 2012

o8.1o.2o12

Ein halbes Jahr ist es jetzt her, dass ich wieder Zuhause bin ... kaum zu glauben.
Einige Wochen hat es im April gedauert bis ich behaupten konnte, wieder wirklich Zuhause angekommen zu sein.
Im ersten Moment hatte ich das Gefühl nie weg gewesen zu sein und im nächsten dachte ich es müssen Jahre gewesen sein.
Ich hatte in diesem halben Jahr so unglaublich viel erlebt, so viele neue Eindrücke und Erfahrungen gewonnen und so viele neue Menschen kennengelernt und fühlte mich irgendwie verändert ... nicht grundsätzlich, ich bin schließlich immer noch ich selbst aber irgendetwas fühlte sich anders an ... doch Zuhause war alles so geblieben wie immer ... Das ist einerseits schön, andererseits beschert es einem eine äußerst unsanfte Landung zurück im alten Leben.

In den ersten Tagen habe ich mir sehr schwer getan das Gefühl, alles sei jetzt irgendwie anders, mit dem Gefühl, dass sich Zuhause rein gar nichts verändert hatte, unter einen Hut zu bringen ... doch es ist verblüffend wie schnell sich das legt.

Man trifft wieder Freunde und Familie, geht durch die selben Straßen und in die selben Cafés wie vorher auch immer und ehe man es richtig merkt, beginnt man, vollkommen den Bezug zu dem Leben zu verlieren, das man in den letzten 6 Monaten hatte.

Der Kontakt nach Ruanda hält, wird aber seltener ... Ich weiß nie so recht was ich meinen Freunden und Bekannten dort erzählen soll ... sie haben keine Vorstellung davon wie mein Leben hier aussieht ... meist gehen die Gespräche nicht über ein "how are you?", "how is your family?" und ähnliche Smalltalk - Fragen hinaus.

Im Juli kamen dann Evode und Vedaste zu Besuch nach Deutschland. Liane hat sie eingeladen und die beiden wurden quer durch Deutschland geschickt ... bei uns waren sie zwei Tage ... Alle Einzelheiten dieses Besuches zu schildern würde hier zu weit führen ... viel wichtiger finde ich, wie eigenartig das war, die beiden hier zu haben.
Anja und Ich haben uns in unserem gewohnten Umfeld wie gewohnt verhalten und meist erst an den Gesichtern der beiden gemerkt wie anders wir in Ruanda gewesen sein müssen ... Die zwei Tage waren mit Programm vollgestopft um den beiden möglichst viel von Bayern mitzugeben und es blieb nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, wie eigenartig sich dieser Besuch für uns und sicherlich auch für die Beiden angefühlt hat.

Jetzt ist bereits Oktober und in meinem Leben hat ein neuer Abschnitt begonnen.
Auszug von Daheim, Erste eigene Wohnung, Start ins Studentenleben, Neue Bekanntschaften, ALLES neu und aufregend.

Ich denke oft an Ruanda und daran was für eine wundervolle Zeit das war ... aber es fällt mir traurigerweise immer schwerer mir wirklich vorzustellen dass ich dort war ... Ich glaube mein Kopf ist immer noch dabei das alles zu verarbeiten und irgendwie zu verstauen.

Ich weiß nicht wie lange es dauern wird, bis ich wieder nach Ruanda komme ... vielleicht nur ein paar Jahre, vielleicht Jahrzehnte ... auf jeden Fall möchte ich eines Tages noch einmal dorthin zurück und sehen wie sich alles entwickelt hat ... Ich hoffe dass ich die Möglichkeit dazu haben werde und das Kapitel "Ruanda" noch nicht schließen muss.

Doch bis es so weit ist, werde ich mich um das Kapitel Studium kümmern :)
Und damit möchte ich diesen Blog schließen und verabschiede mich bei all meinen treuen Lesern, vielen Dank an euch alle und herzliche Grüße aus dem wunderschönen Wien.

Julia

1 Kommentar:

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